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120+1 Jahre
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Schicken Sie uns Fotos Ihrer Klasse, die Sie dann auf unserer Homepage unter "Klassenzimmer" und „Lehrerzimmer" sehen können. Beatrice Dimitriadou (42) hat schon übernommen, |
Jedes Jahr werden schon ab September diverse Veranstaltungen in der Schule organisiert. Viele von denen finden regelmäßig statt und andere werden in Zusammenarbeit mit... |
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Angeliki Kanellakopoulou, Absolventin von 1985 und „Didaktische Leiterin“ der DSA, schickte uns eine detaillierte Beschreibung des Schulbetriebs, während der Zeit, als die Schule für Schüler geschlossen war:
Bereits am Montag, dem 9. März, musste die DSA wegen Covid19 den Unterricht einstellen. Von den ersten Tagen an begannen die Lehrer ihre Klassen mit Lehrmaterial zu versorgen, in dem sie verschiedene Mittel für deren Zusendung benutzten (wie E-Mai, oder über die Plattform für die Schulorganisation schulmanagerOnline und Moodle). Am 17. März, als klar wurde, dass die Schulquarantäne nicht nur 14 Tage dauern würde, wurde mir, aufgrund meiner Position als „Didaktische Leitung“ sowie wegen meines Master-Abschlusses in „Lerntechnologien“, die Aufgabe gestellt, eine komplette Lösung für die gesamte Schule, sowohl für das asynchrone, als auch für das moderne Lernen zu finden und umzusetzen. Zusammen mit meiner ehemaligen Schülerin (Absolventin der DSA 2002) und derzeitigen Kollegin Mirka Kouka, einer Lehrerin (PE86), die sich durch ein sehr hohes Verantwortungsbewusstsein und erstaunliche Professionalität auszeichnet, haben wir beschlossen, dass es nur einen Weg gibt und der heißt „Moodle“. Moodle ist eine kostenlose Kursverwaltungssoftware, die viele Möglichkeiten für Fernunterricht bietet. Glücklicherweise hatte unsere Schule bereits seit Jahren eine Moodle-Plattform für den außerschulischen Unterricht eingerichtet, und einige Lehrer haben sie in den letzten vier Jahren systematisch für unseren Unterricht verwendet. Kämpfend mit der Zeit, richteten wir Hunderte von Pläzten für die verschiedenen Kurse ein, schrieben für jeden Unterricht Lehrer und Schüler ein, und entschieden uns für das integrierte Moddle-Tool BigBlueButton (BBB) für Videokonferenzen. Ein Team von Kollegen (Herr Beck, Herr Behrens, Herr Polinski) übernahm die Schulung von Kollegen, die nicht wussten, wie man die Moodle-Plattform und BBB benutzt. Es wurden Videos und schriftliche Anweisungen für die grundsätzlichen Nutzung der Plattform vorbereitet, es wurden auch technische Bedingungen (wie die Übertragung der Datenbank auf einen dedizierten Server, wie auch eine drastische Kapazitätserhöhung) verbessert. Die Telekommunikation der Lehrer mit ihren Klassen begann am 26.03. Innerhalb von 10 Tagen mussten die Lehrer einen großen Sprung machen, um die neuen digitalen Anforderungen zu erfüllen. Und sie haben es geschafft! Die DSA hat schnell ihren neuen Rhythmus gefunden, unsere Kinder kommen mit ihrem Lernstoff voran, sie machen systematisch ihre Hausaufgaben, die sie per Moodle hochladen und die dort korrigiert, kommentiert und benotet werden. Zusätzlich zu unserem Unterricht, nutzten wir unsere Plattform, um informative Abende für Eltern, Teletreffen mit dem Elternverein, Telekonferenzen des Lehrerbeirats und Telekonferenzen des Vorstandes zu tätigen. Wenn Sie diese Zeilen lesen, werden wir in normale Klassen zurückgekehrt sein, um unsere Kinder ab der 7. Klasse „Live“ zu unterrichten. Weiterhin werden wir die vielen Möglichkeiten nutzen, welche uns die Moodle-Plattform bietet (und nicht nur wie in der Vergangenheit als Lernstoffspeicher), und ich hoffe nur, dass es in Zukunft nicht notwendig sein wird, den lebendigen Unterricht vollständig zu ersetzen, wie es jetzt auf Grund der Pandemie geschehen ist.
Angeliki Kanellakopoulou (Absolventin 1985), Didaktische Leiterin der DSA
Ein Unrecht muß gesühnt werden Von Manolis Glezos, 29. September 1995 Quelle: DIE ZEIT, 40/1995
NAXOS. - Seit Ende vergangenen Monats verklagen Tausende von Griechen vor griechischen Gerichten die Bundesrepublik Deutschland auf Entschädigung. Sie verlangen Wiedergutmachung für den Verlust ihrer Angehörigen und für andere Schäden während der dreieinhalbjährigen deutschen Besetzung Griechenlands im Zweiten Weltkrieg. Es handelt sich um Klagen von Privatpersonen, die von den Präfekten zweier von der Besetzung besonders hart getroffener Provinzen angeregt wurden. Seit Jahrzehnten verlange auch ich, daß Deutschland seinen aus den Weltkriegen resultierenden Verpflichtungen gegenüber Griechenland nachkommen muß, wenn es tatsächlich gewillt ist, unter dieses traurige Kapitel deutsch-griechischer Vergangenheit einen Schlußstrich zu ziehen. Die deutsche Seite lehnte bisher die Zahlung von Reparationen mit der Begründung ab, diese Frage sei 1953 bei der Londoner Konferenz auf die Zeit nach dem Abschluß eines noch ausstehenden Friedensvertrages zwischen Deutschland und den Alliierten vertagt worden. Diese Vertagung bezieht sich auf die Zeit nach der Unterzeichnung eines Friedensvertrages mit dem vereinigten Deutschland. Nach herrschender Rechtsauffassung entspricht einem solchen Friedensvertrag der von den deutschen Staaten und den vier Siegermächten des Zweiten Weltkrieges in Moskau unterzeichnete Einigungsvertrag vom 12. September 1990 (bekannt als Zwei-plus-Vier-Vertrag). Das vereinte Deutschland ist demzufolge seit 1990 verpflichtet, seinen aus dem Zweiten Weltkrieg entstandenen Verpflichtungen zur Wiedergutmachung nachzukommen.
Bei den Verpflichtungen Deutschlands gegenüber Griechenland handelt es sich um folgende Summen: 1. Restschulden aus Entschädigungsverpflichtungen aus dem Ersten Weltkrieg in Höhe von achtzig Millionen Mark, in Preisen von 1938. 2. Aufgelaufene Schulden Deutschlands aus dem bilateralen Handel zwischen den beiden Kriegen in Höhe von 523 873 000 US-Dollar, in Preisen von 1938. 3. Reparationsforderungen nach Berechnungen der Pariser Konferenz der Siegermächte von 1946 in Höhe von 7,1 Milliarden US-Dollar, in Preisen von 1938 (Entschädigung für die Beschlagnahme von Privat- und Staatseigentum, Plünderung, Zerstörung). 4. Ansprüche aus einer Zwangsanleihe von 3,5 Milliarden US-Dollar, die der Bank von Griechenland 1942 aufgenötigt wurde, um sowohl die Stationierungskosten für die Besatzungstruppen in Griechenland als auch die Verpflegung des Afrika-Korps von General Rommel zu bestreiten. Experten schätzen die heutige griechische Forderung unter Einbeziehung eines Minimalzinssatzes von drei Prozent auf dreizehn Milliarden US-Dollar.
In diesen Wiedergutmachungsforderungen sind die enormen Verluste unseres Landes an Menschenleben nicht inbegriffen. Bei einer Gesamtbevölkerung von 7 Millionen verlor Griechenland: 70.000 Personen infolge direkter kriegerischer Auseinandersetzungen; 12.000 Zivilisten infolge indirekter kriegerischer Auseinandersetzungen; 38.960 hingerichtete Menschen; 100 .00 in Konzentrationslagern ermordete Geiseln (ein großer Teil davon griechische Juden); 600.000 Hungertote.
Die Frage der Reparationen Deutschlands gegenüber Griechenland ist nicht nur eine des Geldes. Sie hat auch eine moralische und eine politische Dimension. So hat Italien seine gesamten aus dem Krieg resultierenden Reparationsverpflichtungen gegenüber Griechenland erfüllt. Auch Bulgarien, das zusammen mit Deutschland und Italien Griechenland von 1941 bis 1944 besetzt hatte, erfüllte alle seine Verpflichtungen, um das Unrecht wiedergutzumachen, das seine Truppen am griechischen Volk begangen hatten. Warum sollte Deutschland von seinen Verpflichtungen befreit werden? Die griechische Nation hat während des Zweiten Weltkrieges durch die Brutalität der Nazibesatzer die blutigste und erstickendste Sklaverei in den 3000 Jahren ihrer bewegten Geschichte erlebt. Ich selbst bin fest davon überzeugt, daß das deutsche Volk heute mit dem Nationalsozialismus nichts zu tun hat. Ich glaube jedoch, daß es sich endlich mit der Frage der deutschen Besetzung Griechenlands und den daraus folgenden Reparationsansprüchen auseinandersetzen muß. Griechenland fordert nur, was ihm zusteht. Unser Volk verlangt keine Revanche. Es wird auch nicht fordern, daß Deutschland seine Verpflichtungen auf einmal einlöst. Es gibt Möglichkeiten und Wege, Reparationen zu zahlen, ohne die Wirtschaft Deutschlands zu beeinträchtigen: Gewährung von Stipendien an Studenten und junge Wissenschaftler aus Griechenland zum Studium in der Bundesrepublik, wobei die Nachkommen der Opfer der Nazis Vorrang genießen; Transfer von deutschem Know-how; Übernahme der Kosten für die Durchführung von Infrastrukturprojekten deutscher Firmen in Griechenland durch den deutschen Staat; direkte finanzielle Hilfe. Die genauen Modalitäten und einen konkreten Zeitplan könnte ein gemeinsamer Wirtschaftsausschuß ausarbeiten. Griechenland und Deutschland gehören der Europäischen Union an und arbeiten für das gemeinsame Europa. Das Zustandekommen dieses vereinigten Europas kann nur auf Freundschaft und Vertrauen zwischen beiden Ländern aufgebaut und nur durch die Überwindung offener Probleme aus der gemeinsamen Geschichte erreicht werden.
Manolis Glezos (73), Journalist und Politiker, gehört zu den Symbolfiguren des griechischen Widerstandes im Zweiten Weltkrieg.
Quelle: https://www.zeit.de/1995/40/Ein_Unrecht_muss_gesuehnt_werden/komplettansicht
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